Tapetenwechsel mit grossem Erfolg.
- robinhermann
- 1. Juli 2019
- 3 Min. Lesezeit
Selten war die Motivation und die Vorfreude auf ein Wettkampf dermassen gross, wie auf den XTERRA Switzerland im Vallée de Joux. Hauptgrund dafür war, dass ich ohne Druck und nur zum Spass teilnahm. Nach langer Zeit konnte ich endlich wieder mein heiss geliebtes Mountainbike an einem Wettkampf ausführen. Was mich jedoch auch etwas verunsicherte, da ich nicht sicher war ob ich's noch "drauf" habe -Die Technik auf den Trails und ob ich die Rhythmuswechsel ertrage.
Nach einer langen Anreise in das wunderschöne Vallée de Joux konnte ich die Bike-Strecke noch kurz Rekognoszieren. Es machte sich gleich ein super Gefühl breit, als ich die Strecke besichtigte und die anderen Athleten antraf. Es ist einfach eine total andere Stimmung als bei einem üblichen Triathlon, viel familiärer und natürlicher.

Nach dem etwas anderen Einrichten der Wechselzone und einem kurzen Einschwimmen folgte bald der Startschuss zur ersten Disziplin im Lac Brenet.
Zu meinem Nachteil wurde ohne Neopren geschwommen. Ich reihte mich wie üblich in den vorderen Plätzen ein. Beim Massenstart ging es ziemlich rau zu und her, schon lange hatte ich nicht mehr so einen hektischen Start, wie in der Waschmaschine. Bis zur ersten Boje setzte sich das Gerangel fort und es war schwer einen Rhythmus zu finden. Weiter erschwerten die zahlreichen kleinen Wellen, die durch den Wind entstanden, das Atmen. Nach den ersten 500 Metern fand ich endlich ein wenig Platz und konnte meinen Rhythmus schwimmen. Nach 25 Minuten und 48 Sekunden kam ich als 40. aus dem Wasser und einem drei-minütigen Rückstand auf die Spitze. (25:48, 40.)
Ab aufs Bike und los geht die Aufholjagd. Bei den technischen Anstiegen und den rasanten Tempowechseln schoss mein Puls schon nach wenigen Minuten hoch hinaus. Voller Elan und mit vollem Fokus stürzte ich mich in die Trails und die harten Anstiege. Ich wusste gar nicht mehr wie hart Mountainbike fahren ist, wenn man sonst immer auf seine Wattwerte schaut und seinen Rhythmus fahren kann. Mit 40 Athleten welche es zu überholen galt, wurde es mir nicht langweilig und ich hatte immer jemanden den ich als nächstes anpeilen konnte. Bergauf sowie in den technischen Passagen zeigte ich keine Blösse und konnte Rang für Rang gut machen. Es war halt eifach nur "geil" wieder mal die Trails zu rocken. Als ich immer näher zur Spitze aufschloss versuchten einige auch an meinem Rad zu bleiben, ohne Erfolg, was mich selber erstaunte und auch noch mehr "pushte". Leider musste ich das Bike in der zweiten Wechselzone wieder hinstellen und in die Laufschuhe schlüpfen. (01:12:10, 3.)

Nach dem Bike fand ich mich auf dem 3. Rang Overall (Altersklasse) wieder, mit dem 2. Rang in Sichtweite. Wie so oft tat ich mich zu Beginn schwer eine gute Frequenz zu finden und die Pace konstant zu halten, da das Terrain auch sehr wellig und kurvig war. Aber ich lies es nicht zu, dass ich den Vordermann aus den Augen verliere. Beim steilen Aufstieg, wo auch einige Passagen gelaufen werden mussten, konnte ich mich von ihm absetzen und schloss zum Erstplatzierten auf. Zurück auf der Fläche, konnte ich wieder meine übliche Race-Pace laufen und distanzierte viele meiner Konkurrenten. Mit einem guten Gefühl kam ich auf die zweite Runde und ich wusste, ich kann das Tempo durchziehen. Jedoch sah ich hinter mir in der Ferne ein Konkurrent der angebraust kam. Bis zum steilen Aufstieg konnte ich Ihn mir vom Hals halten, doch dort liess er mich förmlich stehen. Kontrolliert lief ich noch bis zum höchsten Punkt, so dass ich mir sicher war, dass ich in der Fläche noch genug Power habe um den 2. Gesamtrang ins Trockene zu bringen. (51:47 Minuten, 3.)
Ungefährdet konnte ich auf der Ziellinie meinen AK-Sieg und den 2. Rang Overall (Altersklasse) feiern. (02:31:36, 2.) Ich hatte ein breites Lächeln, vor Freude am Sieg und vor allem weil es einfach "hammermässig-cool" war einen Ausflug auf anderes Terrain zu machen.
Als Vize-Schweizermeister (AK 18-34) und Sieger meiner AK beim XTERRA hätte ich auch das Ticket für die XTERRA Weltmeisterschaft in Hawaii gelöst, jedoch gilt der Fokus auf die 70.3 WM in Nizza und die Reise wäre auch etwas lange und teuer gewesen um diese rechtzufertigen.
Das wird definitiv nicht mein letzter Ausflug in den X-Triathlon gewesen sein.
Man Grüsst
Robin



















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